Vom 04.03. bis 12.3.2024 zeigt das Comenius-Gymnasium die Ausstellung „Du Jude“. Sie thematisiert den (gegenwärtigen) Antisemitismus unter verschiedenen Gesichtspunkten. Es handelt sich um eine Wanderausstellung, die von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Schulen zur Verfügung gestellt wird. Aufgebaut wurde die Ausstellung von der Schülervertretung der Schule in Zusammenarbeit mit der Fachschaft Geschichte.
Die Ausstellung wurde h.eute von Bürgermeister Andre Dora im Beisein von Frau Gerda Koch, Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen e.V., eröffnet.
Foto links: Comenius-Gymnasium Datteln - V.l.n.r.: Michaela Schäfer, Bürgermeister Andre Dora, Gerda Koch, Rebecca Schwalm
Foto unten: Comenius-Gymnasium Datteln - Die SV bei den Vorbereitungen zur Ausstellungseröffnung.
Frau Weyl besuchte das Comenius-Gymnasium am 26.02.2024 und berichtete den aufmerksamen Schülern und Schülerinnen der zehnten Klassen von ihrem Leben, von dem sie drei Jahre im Lager Westerbork verbringen musste.
Sie startete mit einer Karte, die auch die Lage des Lagers als Station ihrer Kindheit zeigte. Eva Weyl war sieben Jahre alt, als sie mit ihren Eltern in das Lager Westerbork geschickt wurde. Ihre Berichte stützte sie mit Fotos so auch einem, auf dem die junge Eva Weyl mit ihrer Lieblingspuppe zu sehen ist, diese durfte sie, so erfuhren die Zuhörer, mit in das Lager Westerbork nehmen. Die Schüler fragten im Anschluss nach, was sie vermisste, als sie ins Lager ziehen mussten, und Frau Weyl zeigte sich dankbar, dass sie die Puppe mitnehmen durfte, räumte aber ein, dass sie zuvor ein eigenes und schönes Kinderzimmer hatte.
Die Zuhörenden bekamen nicht nur an dieser Stelle Gänsehaut. Anschaulich und lebendig berichtete Frau Weyl von ihrer Kindheit, von den furchtbaren Dingen im Lager, wie der gemeinsamen Latrine und den wöchentlichen nächtlichen Verkündungen derer, die auf der Liste zur Deportation stehen. Wiederholt betonte sie, wie viel Glück ihre Familie hatte, als Teil der 5% der Überlebenden des Lagers 1945, befreit zu werden.
Nun sei es die Aufgabe der Zuhörer und Zuhörerinnen, die Geschichte lebendig zu halten, um Hass, Intoleranz und Respektlosigkeit keine Chance zu geben. Sie ermahnte die Schüler und Schülerinnen, die Demokratie zu bewahren und zu beschützen, es sei die Verantwortung aller, dass sich die Geschichte nicht wiederhole, man müsse aus der Vergangenheit lernen, sonst habe die Zukunft keine Chance.
In den zahlreichen Fragen und dem Schlussapplaus zeigte sich die Dankbarkeit für den Besuch von Frau Weyl, der noch lange in den Herzen nachhallen wird.
Am Montag, dem 26. Februar 2024, kommt zum wiederholten Mal die Holocaust-Überlebende Eva Weyl an unser Comenius-Gymnasium. Sie ist einer der letzten Zeitzeuginnen der NS-Zeit. Seit Jahren schildert sie ihre bewegende Geschichte deutschlandweit vor Schulklassen. In diesem Jahr werden alle Comenius-Klassen aus der Jahrgangsstufe 10 an ihrem Vortrag teilnehmen.
Für den Fall, dass sie in der Zukunft irgendwann nicht mehr zu uns nach Datteln kommen kann, darf die Technik-AG den Vortrag mit Bild und Ton festhalten. Zukünftige Schülerinnen- und Schüler-Generationen haben so auch weiterhin die Möglichkeit, sich den Bericht der Zeitzeugin anzuschauen. Bereits im Vorfeld bereiteten die Technik-AG-Mitglieder Fabian Mankiewicz, Lasse Aumann und Adam Slusarczyk das Kulturzentrum vor. Gemeinsam mit Herrn Luig wurde ein Regieplatz eingerichtet, Mikrofone vorbereitet, entsprechendes Licht eingestellt und eine Videokamera installiert. Die drei Neuntklässler freuen sich nun nicht nur auf den Besuch von Frau Weyl. Auch sind sie auf den Videobeitrag gespannt, der dann am Ende den Besuch von Eva Weyl dokumentieren wird.
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Für den zweiten Tag der Geschichtsexkursion stand ein Besuch der Wewelsburg an. Wir haben eine Führung von einem dort ansässigen Lehrer bekommen. Auch wenn es sehr informativ war, waren es doch sehr viele neue Informationen, die erst einmal verdaut werden mussten. Angefangen haben wir auf dem Weg, der zum Eingang der Burg führt. Dort haben wir nicht nur den extra angelegten Burggraben, sondern auch die Jugendherberge, welche sich innerhalb der Burg befindet, gesehen. Unsere erste Station war der Obergruppenführersaal. Aufgrund der zwölf Säulen und den zwölf Fenstern, die alle zur Mitte des Raumes ausgerichtet waren, fühlte man sich wahrhaftig im Mittelpunkt des Raumes. Wir wurden über verschiedene rechtsextremistische Symbole aufgeklärt, wozu unter anderem auch die schwarze Sonne gehört, welche man auf dem Boden des Saales findet. Danach gingen wir hinab in die Gruft der Wewelsburg. Dieser Raum besitzt nicht nur eine imposante Ausstrahlung, sondern ebenfalls eine außergewöhn-liche Akustik. Die Bilder an den Wänden fanden wir sowohl interessant, als auch abstoßend. Es wirkte so unrealistisch an einen Ort zu stehen, an dem vor einigen Jahrzehnten Nazis zusammentrafen, um über das Leben unschuldiger Menschen zu bestimmen. Der beste Teil der Führung war die Museumsaus-stellung, wo man selbst Sachen erkunden konnte. Obwohl man schon einiges aus der Zeit mitbekommen hatte, war es doch noch einmal realer die Häftlinge bei ihrer Arbeit zu sehen und vor allem unter welchen unmenschlichen Umständen sie gelebt haben und wie schrecklich sie von den Wachleuten in den Konzentrationslagern behandelt wurden. Es hat die Aussage unterstützt, dass es auf keinen Fall noch einmal zu so einer Politik kommen darf. Wir denken, wir sprechen für die meisten, wenn wir sagen, dass der Ausflug zur Wewelsburg sowohl informativ als auch bestürzend war. (Sophie P.)
"Ich kann es nach zwanzig Jahren immer noch nicht fassen, was Menschen einander angetan haben", kommentierte Frau Merse die tragischen Bilder des Zweiten Weltkriegs. Unabhängig davon, ob erwachsen oder Kind, ob feminin oder maskulin, war jeder beteiligt. Dass Kinder heutzutage unvorstellbare Tätigkeiten übernahmen, stellte eines jener Bilder dar. Durch Bücher, Unterricht fühlt man sich all den Daten, Ereignissen so fern. Der heutige Besuch in den Gedenkstätten durchbrach diese Distanz; es sind nicht nur irgendwelche Daten oder Geschichten. Es ist gar nicht so lange her. Es ist echt. Wir haben verstanden, dass es in unseren Händen liegt, vor einer Wiederholung zu bewahren. "Es darf nicht noch einmal passieren." Aufgrund dessen fordern wir alle Menschen dazu auf, eine solche Gedenkstätte zu besichtigen. (Adam S.)
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Als wir am Vormittag ankamen, begannen wir mit dem ersten Seminar. Die Kennenlernspiele haben uns am meisten Spaß gemacht. Nach der Pause setzten wir unsere Arbeit fort und widmeten uns dem Thema Diskriminierung und Rechtsextremismus. Es gibt anscheinend viele Arten von Diskriminierung,von denen ich nicht viel wusste. Was ich persönlich an den Seminaren gut fand, ist, dass ich meine Meinung zu bestimmten Themen offen zeigen konnte. Zusammen mit der Klasse konnten wir bestimmte Ausschlussverfahren, insbesondere im Hinblick auf Rassismus, genauer analysieren. Es war auch interessant zu untersuchen, wie und warum Menschen überhaupt Vorurteile gegenüber bestimmten Ethnien haben. Die Meinungsspektren, bei denen wir uns entweder komplett einig sein sollten oder gar nicht, waren ebenfalls äußerst spannend. (Murad H.)
Am zweiten Tag war es dann nach den Seminaren und dem Mittagessen so weit. In der Wewelsburg angekommen wurden wir von einer Reiseführerin begrüßt. Sie hat uns zunächst über die Ideologie und das Terror der SS berichtet. Wir haben ebenfalls über die Geschichte der Wewelsburg gesprochen und über Heinrich Himmler. Die Ausstattung ist ziemlich interessant aufgebaut. Man konnte die Uniform der Häftlinge sehen die sogenannten „gestreiften Pyjamas" und Briefe die die Häftlinge geschrieben haben.
Gerrit Visser war ein Häftling an dem Konzentrationslager neben der Wewelsburg. Er war ein Vater von zwei Kindern und hatte eine liebevolle Frau. Gerrit Visser schrieb Briefe an seinen Kindern, wo er oft erwähnte, dass er hoffte seine Kinder wiedersehen zu können. Leider ist Gerrit Visser später an Körperschwäche gestorben und hatte nicht die Möglichkeit seine Kinder wieder zu sehen.
Günter Ransenberg war ein 14-jähriger Jude. An einem Tag, wo es geschneit hat, hat er einen Schneeball an einem deutschen Mädchen geworfen. Am selben Tag hat man ihn deswegen zu Tode angeklagt.
Das Essen im Haus Neuland ist ziemlich köstlich und bietet eine Vielzahl an Optionen für Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Besonders toll fand ich, dass es auch vegetarische Gerichte gab. (Reem R.)
Generell fand ich die Tage auch sehr gelungen gestaltet, sowohl was die Essenszeiten, Seminarzeiten als auch die Freizeitgestaltung angeht. Die Abende waren immer ein schönes Erlebnis, da man als Gemeinschaft tun konnte, worauf man Lust hatte, sei es Wandern, Brettspiele spielen, Fußball schauen, Gruselgeschichten erzählen oder auch bestimmte Ereignisse aus der Geschichte diskutieren. Ehrlich gesagt würde ich es gerne wieder erleben wollen. (Murad H.)
Wir haben viel über die Geschichte der Nazionalsozialisten gelernt. Wir haben gesehen, wie wichtig es ist, sich an die Opfer zu erinnern und die schrecklichen Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs zu verstehen. Es war eine bewegende Erfahrung, die uns gezeigt hat, wie wichtig es ist, aus der Vergangenheit zu lernen. (Reem R.)
"Antisemitismus ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft. Wir müssen uns vereinen und für eine Welt eintreten, in der Vielfalt geschätzt wird und Hass keinen Platz hat."
Diesen Worten von der Shoah-Überlebenden Esther Bejarano, die leider 2021 verstorben ist, lassen am Abend des 09. November Schülerinnen und Schüler aus dem Vokalkurs der Q2 unter der Leitung von Herrn Braun Taten folgen. Und zwar gewaltige Taten, stimmgewaltige Taten. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht 1938 fordern die Jugendlichen die Anwesenden dazu auf, sich eine Welt ohne Hass und ohne Krieg vorzustellen, indem sie ihre Version von Lennons "Imagine" durch den Saal schweben lassen. In Zeiten, in denen jüdische Mitmenschen Angst davor haben, auf die Straße zu treten und antisemitische Straftaten erschreckend zunehmen, kann und darf es nicht sein, dass die Bevölkerung schweigt. Daher ist es den Jugendlichen, die im Juni in Auschwitz die Spuren der Ausmaße der NS- Ideologie sehen konnten, ein besonderes Anliegen gewesen, das Schweigen zu durchbrechen und einen aktiven Beitrag zum Erinnern und Gedenken und als Aufruf des Handelns zu gestalten. "Nie wieder ist jetzt! - Und stellt euch nicht nur eine Welt ohne Hass und Krieg vor, sondern gestaltet diese ebenso aktiv mit!"
"Was ist ein Menschenleben wert?!" - Für die SS-Offiziere, die an der Todesrampe in Auschwitz standen, bedeutete das Leben der Ankommenden nichts. Nur mit einem Daumenwink entschieden sie über das weitere Schicksal der vor ihnen stehenden Frauen, Kinder und Männer. Den derzeit in Krakau verweilenden 38 jugendlichen Historikerinnen und Historiker aus der Q1 und Q2 fällt es schwer, die Ausmaße der Verbrechen, die in Auschwitz begangen wurden, zu begreifen. In den vergangenen Tagen folgten sie den Spuren jüdischen Lebens in Krakau vom Viertel Kazimierz aus durch das Gelände des ehemaligen Gettos zu den Überresten des Arbeitslagers Plaszow. Dabei erfuhren sie, auf welche furchtbare Art und Weise die Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung Polens vorgegangen sind und wo die Wege vieler Menschen ihr gewaltsames Ende fanden. Beeindruckend war es, mitten im jüdischen Viertel zu wohnen und zumindest für eine kurze Zeit am lebendigen Alltag des heutigen Krakaus teilnehmen zu können. Zahlreiche Eindrücke haben die Schülerinnen und Schüler bereits im Gepäck, um in der kommenden Woche diese Erfahrungen mit allen Interessierten zu teilen.
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